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cobracrx

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Mittwoch, 9. April 2014, 23:37

Titanfall

Titanfall PC Vorstellung und Test


Titanfall ist das vielleicht meist erwartete Spiel des Jahres für Multiplayer-Veteranen und ein Hoffnungsschimmer für alle Xbox One-Besitzer, die sich einen grandiosen, (fast) exklusiven Titel für ihre neue Konsole wünschen. Während die meisten Mehrspieler-Shooter-Reihen wie Battlefield oder Call of Duty seit Jahren auf kleinere Abwandlungen einer mehr als erprobten Erfolgsformel setzen, möchte der neue Titel von den ehemaligen Modern Warfare-Machern nichts geringeres erreichen, als das etwas angestaubte Genre zu revolutionieren. Dafür sollen neben diversen kleineren Neuerungen vor allem die riesigen, spielbaren Titan-Mechs und das frische Parkour-Gameplay sorgen.

Wir waren für zwei Tage in London und durften ungestört die fertige Version von Titanfall so lange spielen, wie wir wollten. So haben wir uns in allen fünf Mehrspielermodi ausgetobt und haben zudem die Online-Kampagne auf beiden spielbaren Seiten durchgezockt. Trotzdem möchten wir vor dem offiziellen Launch am 13. März uns noch nicht auf eine finale Wertung festlegen, da wir zum einen nicht sicher sein können, wie einwandfrei am Ende die Multiplayer-Server laufen und wie stark die Langzeitmotivation tatsächlich ist. Außerdem können wir uns noch nicht zur Xbox-One-Fassung im Detail äußern, dafür fehlte uns einfach die Zeit beim Test-Event. Für alle Eiligen unter euch können wir aber feststellen, dass Titanfall ein sehr guter Online-Shooter ist, die Version beim Event keinerlei Bugs aufwies und die von uns gespielten Gefechte zu den abwechslungsreichsten und kurzweiligsten gehören, die wir jemals erlebt haben.

Story, wo bist du?


Statt mit einer belanglosen und kurzen Singleplayer-Kampagne daherzukommen, hat Respawn Entertainment sich bei Titanfall für einen relativ revolutionären Weg entschieden, nämlich für einen speziellen Story-Modus, der nur online spielbar ist. Was sich viel versprechend und neuartig anhört, entpuppt sich jedoch als lieblos inszeniertes Beiwerk.

Titanfall ist in weiter Zukunft angesiedelt und die "Story" des Spiels erzählt von einem erbitterten Krieg zwischen zwei verfeindeten Fraktionen. Die Menschen haben überall in der Galaxie Kolonien gegründet und besiedeln nun schon seit Generation die Randgebiete des Alls. Im Laufe der Zeit kommt die Interstellar Manufacturing Corporation (IMC) jedoch mit den Kolonisten der Grenzplaneten ins Gehege und ein Krieg zwischen den Truppen der Aufständischen (Militia genannt) und des Megakonzerns bricht aus. Diesen Konflikt erleben wir in Titanfall in jeweils neun Online-Missionen auf beiden Seiten, in denen wir aber eigentlich nur die normalen Spielmodi Attrition und Hardpoint Domination auf Standardkarten spielen. Die Story wird in den Gefechten durch Funksprüche einer Handvoll besonderer Charaktere erzählt; eher selten rundet zudem eine kurze Zwischensequenz die sonst sehr schlichte Inszenierung auf. Ob man die Partie gewinnt oder verliert, spielt übrigens keine Rolle für die Geschichte, die Handlung wird im nächsten Gefecht so oder so auf die gleiche Weise fortgeführt.

Um ehrlich zu sein, haben wir beim Spielen nur die Eckpunkte der Geschichte mitbekommen, weil man ja hitzige Online-Partien gegen andere Spieler bestreitet und deshalb mit dem beinharten Gefecht allein mehr als gut beschäftigt ist. Insgesamt hatten wir das Gefühl, dass Respawn sich kaum Mühe mit der Online-Kampagne gegeben hat, denn einen besonderen Bezug zu irgendeinem der Helden oder der Handlung haben wir nicht bekommen. Die Story-Missionen sind jedoch eine Pflichtübung für jeden Titanfall-Spieler, da erst nach Beendigung der beiden Kampagnenteile die restlichen zwei Titans freigeschaltet werden.

Klassische Mehrspielermodi


Uns hat es aber nicht weiter gestört, dass die Handlung der Online-Kampagne derart schlicht ausfällt. Denn was abwechslungsreiches Gameplay und die Intensität der Gefechte angeht, ist Respawns erstes Spiel ein Vorzeigetitel. In den fünf eher klassichen Modi kämpfen jeweils sechs Spieler auf beiden Seiten gegeneinander, die sich dank Parkour-Einlagen sehr flink über das Schlachtfeld bewegen. Für mehr Leben auf den mittelgroßen Karten sorgen KI-Soldaten, die in zwei Kategorien eingeteilt sind: Grunts und Spectres. Die ersteren stellen keine große Gefahr für den Spieler dar, vielmehr sind die Grunts einfaches Kanonfutter, deren Ausschalten in einigen Spielmodi für Punkte sorgt. Die Spectres halten dagegen mehrere Treffer aus und agieren zwar nicht sehr smart, aber immerhin ziemlich schlau. Nach wenigen Minuten bekommen die Spieler zudem die Option, einen Titan-Mech auf das Schlachtfeld zu ordern und selbst die Kontrolle über den Stahlkoloss zu übernehmen. Mit einem Titan ist man zwar deutlich langsamer unterwegs als zu Fuß, jedoch hält man im Cockpit eines Mechs auch mehr aus und teilt zudem viel mehr schaden aus als normale Soldaten.

Bis man die neuartigen Spielelemente erlernt hat, sprich sich einigermaßen gekonnt im Parkour-Stil über die insgesamt 15 Karten von Titanfall bewegt und in den Matches in der Kanzel eines Titans Erfolg hat, vergeht eine Weile. Das Gameplay ist vielleicht "nur" eine Mischung aus Mechwarrior, Call of Duty und Mirror's Edge, dennoch dauert es einige Stunden, bis man an den passenden Stellen an den Wänden entlangläuft, den eigenen Titan in der richtigen Konfiguration zur rechten Zeit aufs Schlachtfeld bestellt und mit den wenigen, aber sehr unterschiedlichen Waffen im Spiel gut umgehen kann. Dabei muss man stetig weiter trainieren, denn fast nach jedem Match steigt man eine Erfahrungsstufe auf und es werden neue Waffen, Gadgets oder Titan-Ausrüstungsteile freigeschaltet. Insgesamt gibt es 50 Level im Spiel, wir hatten aber Stufe 35 bereits nach rund 16 Stunden Spielzeit erreicht. Ob die Motivation weiter anhält, wenn keine neuen Spielelemente mehr auftauchen, können wir leider erst nach dem Erscheinen des Spiels sagen. Jedenfalls ist Titanfall im Vergleich zu anderen Multiplayer-Titeln mit 15 Karten und fünf relativ abwechslungsreichen (aber eher altbekannten) Modi sehr gut ausgestattet.

Erfahrung zählt


Auch wenn die Grafik-Engine von Titanfall über zehn Jahre alt ist, gefällt uns auch die Optik des Spiels. Die Kartenumgebungen reichen von Stadtlevels über Wüstenareale bis hinzu Dschungelgebieten und sind mit vielen kleinen Details gespickt. Nur auf moderne Licht- oder Schatteneffekte muss man in Titanfall verzichten und ebenso muss man damit klarkommen, dass manche Texturen etwas matschig wirken. Da aber das Gameplay derart schnell ist, stört die punktuell durchschnittliche Präsentation kaum: Wer die Zeit findet, sich eine Wand genauer anzuschauen, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch in wenigen Sekunden Geschichte.

Vom Aufbau der Karten merkt man, dass bei Respawn Entertainment alte Hasen am Werk sind: Die Maps sind von der Größe her genau richtig für zwölf Spieler ausgelegt, bieten viele gute Verstecke und sorgen dafür, dass es zu keiner langweiligen Massenschlacht in der Kartenmitte kommt. Ebenso gut funktioniert das Balancing im Spiel. Obwohl auf beiden Seiten riesige Titans und kleine Fußsoldaten gegeneinander kämpfen, kommt es so gut wie nie zu der Situation, dass eine Seite chancenlos der anderen unterlegen ist. Was aber in puncto Balancing noch nicht sehr gut funktioniert, ist das Match-Making. Zum einen werden die Erfahrungsstufen der einzelnen Spieler kaum bei der Sortierung der Teams beachtet. Zudem werden die beiden Teams nicht neu gemischt, wenn etwa ein Spieler aussteigt oder eine Seite über mehrere Partien überlegend ist. Am Ende bedeutete diese Schwäche für unsere Partien, dass wir des Öfteren zum Beispiel mit vier Spielern gegen sechs antreten mussten und somit keine wirkliche Chance hatten, die Partie zu gewinnen.

Abseits der mal durchschnittlichen Grafik, der schnöden Story und dem fehlendem Match-Making gibt sich Titanfall kaum die Blöße. Beim Test-Event hatten wir mit keinerlei Bugs oder Performance-Schwierigkeiten zu kämpfen und wie bereits gesagt, sind die Online-Gefechte so rasant und abwechslungsreich, dass man auch als Shooter-Veteren leicht von ihnen angetan ist.


QUELLE

Hört sich nach was an.
»cobracrx« hat folgende Bilder angehängt:
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MY ENGLISH IS NOT THE YELLOW FROM THE EGG