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cobracrx

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Freitag, 20. März 2015, 15:51

CANONs Pixel König

CANONs Pixel König


Canon EOS 5DS & 5DS R


Mit der Canon EOS 5DS und EOS 5DS R stellen die Japaner nun offiziell ihre neuste Vollformat-DSLR vor. CHIP konnte die beiden Neuvorstellungen bereits einem ersten Praxis-Test unterziehen. Beeindruckend erweist sich vor allem die extrem hohe Auflösung: 50,6 Megapixel löst die Canon EOS 5DS auf. Die EOS 5DS R ebenfalls, verzichtet aber auf einen Tiefpassfilter für ein Quäntchen mehr Schärfe. Das ist auf einem Vollformat-Sensor neuer Weltrekord. Allerdings stellt solch ein Megapixel-Mammut den Fotografen vor eine extrem anspruchsvolle Herausforderung, wie wir im Praxis-Test feststellen. Aber der Reihe nach.

Canon EOS 5DS & 5DS R: Profi-DSLR im Praxis-Test
London. Anfang Februar. Das Thermometer hält sich mühevoll über dem Gefrierpunkt. Für Aufnahmen an der frischen Luft dürfte das den meisten Fotografen zu kalt sein. Uns nicht. Ehrlich gesagt, merken wir die eisigen Temperaturen kaum. Zu groß ist die Aufregung. Denn in unseren Händen halten wir die neue Canon EOS 5DS und ihre Zwillingsschwester 5DS R. Tatsächlich gleichen sich beide Profi-DSLRs wie ein Ei dem anderen. Genau genommen, weisen die Neuvorstellungen selbst im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell 5D Mark III kaum nennenswerte Unterschiede auf. Das Namensschild oben rechts, ja. Aber das war’s auch schon.

Schlimm? Im Gegenteil: Besitzer einer der bisherigen Vollformat-Kameras fühlen sich sofort zu Hause. Müssen ihre wertvolle Zeit nicht in unnötige Einarbeitung stecken und können ihre neue Canon EOS 5DS oder EOS 5DS R praktisch mit zugebundenen Augen aus der Packung nehmen und sofort losfotografieren. Das energiesparende Schulterdisplay, die zahlreichen Direkttasten von Autofokus bis Weißabgleich, die zwei Rändelräder, das hochauflösende 3,2-Zoll-Display sowie das Modus-Rad mit PSAM- sowie drei User-Modi finden: Ja, hier liegt alles an gewohnter Ort und Stelle. Jeder Finger löst intuitiv die Funktion aus, die er soll. Ein doppelter Kartenschacht für SD- und CF-Karten sowie Anschlüsse für HDMI, USB und Mikrofon befinden sich ebenfalls an Bord des Spritzwasser-geschützten Magnesiumgehäuses.

Lediglich einen Kopfhörerausgang dürften vor allem die Filmer vermissen. Ultra-HD ist ebenfalls an Fremdwort für die beiden Kameras. Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde bildet das Maximum bei Bewegtbildern. Das erscheint etwas antiquiert. Auch Touch-Funktion sowie WLAN-Modul sieht der Hersteller offenbar nicht für die Zielgruppe relevant.

Canon EOS 5DS & 5DS R: Anspruchsvoll für jeden
Kurzum: Die Canon EOS 5DS und EOS 5DS R richtet ihr Augenmerk auf die klassische Fotografie. Doch selbst versierte Profi-Fotografen dürften angesichts der Auflösung von über 50 Megapixel schnell an ihre Grenzen stoßen. Bislang erreichten solche Werte lediglich klobige Mittelformat-Kameras. Kaum jemand würde allerdings auf die Idee kommen, mit so einem Megapixel-Boliden vor die Tür zu treten. Nun ist das aber so. Und verlangt das ganze Geschick des Nutzers ab. Denn jede noch so kleine Bewegung bestraft die Kamera mit deutlicher Verwacklungsunschärfe in der 100-Prozent-Ansicht. Der Hersteller versucht dem ein wenig entgegen zu wirken, indem der Klappspiegel einen leichten Rückschlagdämpfer erhält. Dennoch lernen wir im Praxis-Test unser Dreibeinstativ so zu lieben wie nie zuvor.

Okay, wir möchten potenzielle Interessen hiermit nicht abschrecken. Aber es sei als Warnung zu verstehen, dass mit steigender Megapixelzahl auch der Anspruch exponentiell in die Höhe steigt. Doch wer der Megapixel Herr wird, wird mit faszinierend detailreichen Aufnahmen belohnt. Vor allem Landschaftsaufnahmen verwandeln sich schnell zu riesigen Wimmelbildern, die wir akribisch nach den vielen kleinen Details absuchen, die sich verstreut im Bild verstecken.

Wer sich hingegen erst langsam rantasten möchte, kann nicht nur seine JPEG-Aufnahmen, sondern auch RAW-Bilder automatisiert verkleinert speichern. RAW M bedeutet übersetzt 28 Megapixel, RAW S dagegen etwa 12 Megapixel. Wer zudem seine Brennweite verlängern möchte, schaltet in den Formatfaktor 1,3- und 1,6fach um. Zur anschließenden Schärfeoptimierung bieten Canon EOS 5DS und EOS 5DS R den neuen Bildstil „Feindetail“, der die Klarheit respektive Mikrokontraste verstärkt. Etwas bescheiden wirkt allerdings die Lichtempfindlichkeit, die sich auf ISO 100 bis 6.400 beziehungsweise mit Boost ISO 50 bis 12.800 beschränkt. ISO-Reihen mit dem für den Praxis-Test zur Verfügung stehenden Vorserien-Modell finden Sie in der Fotostrecke. Allerdings hat uns der Hersteller gebeten, keine Bilder in voller Auflösung zu veröffentlichen. Die Aufnahmen sind daher etwas verkleinert. Die von Canon zur Verfügung gestellten Presse-Bilder liegen allerdings in den vollen 50 Megapixel vor.

Canon EOS 5DS & 5DS R: Erstaunlich flott
Positiv überrascht hat uns die Geschwindigkeit der Canon EOS 5DS und 5DS R. Eine Serienaufnahme mit fünf Bildern pro Sekunde in voller Auflösung hätten wir nicht erwartet. Auch der Autofokus der 61 Felder inklusive 41 Kreuzsensoren gefällt mit seiner gefühlt stets Schnappschuss-tauglichen Auslöseverzögerung.

Kurzum: Im ersten Praxis-Test gefallen Canon EOS 5DS und 5DS R aufgrund der extremen Auflösung. Voraussetzung ist allerdings, dass sich Fotografen dem hohen Anspruch stellen – und den Megapixel-Wahn überhaupt benötigen. Alle anderen greifen weiteren zur 5D Mark III und ihren 22 Megapixel, die die Japaner weiter im Handel halten möchten – aktuelle Angebote finden Sie im Preisvergleich. Nicht zuletzt braucht es recht aktuelle Linse: Dem Hersteller nach reizen erst Objektive ab dem Baujahr 2010 das volle Potenzial aus. Ansonsten kommen noch ein paar Euro zu den ohnehin schon recht kostspieligen Kameras dazu: rund 3.500 Euro für die Canon EOS 5DS, etwa 3.700 Euro für die EOS 5DS R ruft der Hersteller aus
.

Also 3.500 und 3.700 Teuronen sind doch ein Schnäppchen.


Ohne Objektiv: versteht sich.





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