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cobracrx

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Donnerstag, 27. April 2017, 16:23

Sniper Elite 4

Sniper Elite 4


Karl Fairburne ist der lebendig gewordene Albtraum der Wehrmacht. Zumindest in den fiktiven Erzählungen der Sniper-Elite-Serie, in der er als Geheimagent und Meisterscharfschütze dem deutschen Welteroberungstreiben ein Ende setzt. Nachdem er während seines letzten Auftrags den Afrika-Feldzug ins Visier genommen hatte, geht es mit Sniper Elite 4 ins sonnige Italien, um dort eine Kriegs entscheidende Geheimwaffe ausfindig zu machen. Mehr dazu im Test.

Anachronistisch?


Zugegeben: Die Spielezeiten, in denen man auf Seiten der Alliierten versucht, die Achsenmächte und insbesondere die deutsche Wehrmacht aufzuhalten, gehören eigentlich der Vergangenheit an. Call of Duty hat sich zunehmend der Gegenwart und Zukunft verschrieben. Battlefield hat sich zuletzt dem Ersten Weltkrieg zugewandt. Und Medal of Honor ist nach gegenwärtigem Stand nur noch ein Stück Software-Geschichte. Doch es gibt eine Reihe, die immer noch den Kampf gegen die Nazis unter der Führung von Adolf Hitler in den Mittelpunkt stellt: Sniper Elite von Rebellion. Mit dem Mitte 2014 erschienenen Teil 3 kam die einstmalige Erfolgsgeschichte aber ins Stocken. Mit einer inhaltlichen Neuausrichtung, der Abkehr von linearen Schlauchabschnitten zu einer offenen Welt, wurden vor allem hinsichtlich der KI Probleme geschaffen. Der erweiterte Schleich-Fokus war zwar gelungen und die neuen Mechaniken waren durchdacht und zumeist gut integriert. Doch die Verhaltensweisen der Gegner konnten nicht mithalten. Schuld daran war u.a. die parallele Entwicklung auf den Systemen der letzten Generation. Mit Sniper Elite 4 konnte sich Rebellion voll und ganz auf die aktuellen Konsolen und den PC konzentrieren und nicht nur die auf einer eigenen Engine basierenden Kulisse, sondern vor allem auch Mechanik und KI-Routinen optimieren. Und das ist nicht nur von Beginn an spürbar, sondern auch größtenteils gelungen.

Schon beim ersten der insgesamt acht Aufträge, die einen etwa zwischen 14 und 20 Stunden in Anspruch nehmen, bekommt man einen Überblick über die Möglichkeiten, die einem beim Kampf gegen die Nazis auf den ansprechend großen Karten im sonnigen Italien zur Verfügung stehen. Der Fokus wird wie beim Vorgänger auf eine vorsichtige Vorgehensweise gelegt. Zwar kann man auch versuchen, mit roher Gewalt zu agieren, doch da die KI vor allem bei direkten Konfrontationen zugelegt hat und auch bei der Suche deutlich akribischer vorgeht als zuvor, sollte man sich vorsichtiger bewegen. Dementsprechend bekommt auch die Markierungsfunktion über das Fernglas eine stärkere Bedeutung. Über den Feldstecher kann man nicht nur die Gegner markieren bzw. deren Rang oder Spezialfähigkeiten anzeigen lassen. Man darf auch gegnerische Fahrzeuge, Munitionsdepots, Kanister, Kranhaken oder sonstige Elemente in der Umgebung kennzeichnen, mit denen man interagieren kann. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man kann sich mehrere Pläne zurecht legen, während bereits markierte Soldaten und Offiziere nicht nur der übersichtlichen Karte angezeigt werden, die auch die primären und sekundären Missionsziele bereithält, sondern kann die Silhouetten von ihnen auch in der normalen Ansicht der Spielwelt im Auge behalten. Das mag vielleicht zu starke Erinnerungen an die letzten Abenteuer von Sam Fisher oder einer Assassinen-Gilde hervorrufen und ist auch nicht sonderlich realistisch. Dann wiederum hat Sniper Elite ohnehin nicht den Anspruch auf Realismus, sondern möchte ein spannendes Erlebnis als Scharfschütze vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs inszenieren. Und das gelingt zu großen Teilen.

Der Weg ist das Ziel


Auch Nahkampfangriffe und gelegte Sprengfallen werden mit Röntgenansicht dargestellt.
Beim grundsätzlichen Missionsdesign reißt man allerdings keine Bäume aus. Meist geht es nur darum, zu einem am weitesten vom Startpunkt entfernten Gebiet zu gelangen, um dort etwas einzusammeln oder jemanden zu töten. Auf dem Weg dorthin müssen sekundäre Aufgaben in Form von Sabotagen, Zerstörungen, Hilfe für italienische Partisanen, Sammelkram und sporadisch erforderliche zusätzliche Tötungen erledigt werden. Nachdem man die Mission abgeschlossen hat, bekommt man auf dem Übersichtsbildschirm die „geheimen“ Bonus-Ziele der Karte angezeigt, die in etwa mit den Sekundärzielen bei einigen Assassin’s-Creed-Spielen vergleichbar sind. Das kann z.B. sein, dass man bestimmte Sabotage-Aktionen innerhalb eines bestimmten Zeitraums schaffen muss. Es kann aber auch sein, dass man eine festgelegte Zahl von Abschüssen mit einer bestimmten Waffe schaffen muss – dass diese vergleichsweise laut oder ungenau ist und damit eine zusätzliche Herausforderung darstellt, erschwert die Erfüllung. Denn man hat auf den sehr großräumigen Karten, die zahlreiche Wege zu den verschiedenen Zielen anbieten, schon genug damit zu tun, sich die Soldaten des Nazi-Regimes vom Hals zu halten.


QUELLE: www.4players.de



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